Die Stadtbücherei bietet seit einigen Jahren sogenannte Medienprogramme oder Medienworkshops an. Unsere Sechstklässler haben von einer Mitarbeiterin vor Ort Wichtiges über Mediennutzung dazugelernt. Und was es genau war, erfahrt ihr in diesem Artikel. Das Thema der Medienworkshops war „Internet und Medien“.

Von: Wiktoria Nowak

Kommunikation und ihre Herausforderungen


"Was ist eigentlich Kommunikation?", fragte die Stadtbücherei-Mitarbeiterin. 

„Informationen austauschen!“, antwortete Hiermiela Ghebru aus der Klasse 6.6.

Es ist in der Tat richtig: Ohne Kommunikation würden wir zugrunde gehen. Kommunikation kommt z.B. auf WhatsApp oder anderen Plattformen vor, auch im persönlichen Kontakt natürlich ‒ aber tatsächlich seltener als das früher war.
Bei Snapchat, Instagram und all den anderen Plattformen kommt es auch vor, dass wir „kommunizieren“. Zum Beispiel lädt jemand ein Video hoch und ein anderer kommentiert es, das ist schon eine Art „Gespräch“.

Meistens müssen wir im Internet nichts für die Medien bezahlen, aber wir bezahlen mit einer neuen Währung, nämlich mit unseren Daten. Snapchat verkauft unsere Daten z.B. an H&M. Dann bekommen wir Werbung von H&M, für das, was uns gefallen sollte.

Facebook, Instagram und WhatsApp gehören zusammen, da sie zum Meta-Konzern gehören. Sie sammeln möglichst viele Infos über ihre Nutzer und dann weiß z.B. Facebook: „Person x interessiert sich für jenes, das müssen wir ihr jetzt zeigen.“

Es gibt auch alternative Apps, die viel sicherer als WhatsApp sind, da sie unsere Daten nicht speichern.

Wenn wir schon über Instagram und Co. reden, fragen sich manche von uns: „Wie verdienen Influencer eigentlich Geld?“ Fangen wir einfach an: Was bedeutet „to influence“ auf Deutsch? Es bedeutet „beeinflussen“, also sind Influencer „Beeinflusser“, die uns dazu überreden, etwas zu kaufen. Z.B. trägt Dieter Bohlen aus der TV-Sendung „DSDS“ (Deutschland sucht den Superstar) immer etwas von „CAMP DAVID“ in der Sendung. Dann denken sich seine Fans: „Hey, er mag diese Marke. Ich muss mir auch gleich etwas davon kaufen.“ Stellen wir uns mal vor, dass Dieter 128 Mio Abonennt*innen auf Instagram hat. Dann macht er Werbung für z.B. ein Mikrofon und bekommt 400.000€ pro Post. Aber nicht jeder Post ist Werbung. Influencer geben uns das öGefühl, dass sie unsere Freunde sind und dann lassen wir uns leichter zu etwas überreden.

 

Werbung und ihre Auswirkungen

In der Pubertät entwickeln viele Jugendliche Probleme mit ihrem Selbstwergefühl oder Essstörungen. Könnte das vor allem wegen der ganzen Medien sein? Wenn du Instagram hast, wie oft am Tag siehst du wunderschöne, schlanke und muskulöse Menschen auf deiner ForYouPage? Ich wette, das kannst du nicht einmal zählen. Instagram, TikTok und alle anderen Medien zeigen meistens nur wunderschöne Frauen wie z.B. auf Instagram Leobalys oder starke Männer wie Cristiano Ronaldo. Das ist nicht die alltägliche reale Welt. Es gibt tausende Filter, mit denen man ein Foto verändern kann. Wenn Kinder versuchen, so toll wie Ronaldo auszusehen und dafür Proteinriegel oder sonst etwas in der Art essen, schaden sie sich nur. Energydrinks sind auch nicht gut, und zwar in keinem Alter. Man muss nicht unbedingt sportlich sein, jeder ist gut, so wie er ist.

Es gibt auch viele Challenges, gute sowie schlechte. Eine gute ist z.B. die Ice Bucket Challenge. Es gibt eine Krankheit namens ACS und bei dieser gibt es vielerlei verschiedene Schmerzen und dann fühlen sich die Muskeln und auch der ganze Körper so an, als ob man einen Eimer voller Eiswürfel über den Körper geschüttet hätte. Die Challenge hat eine kranke Person gestartet. Entweder gießt man sich den Eimer voller Eiswürfel über den Kopf oder man spendet einen Dollar für eine Organisation, die Geld dafür sammelt, um die Krankheit zu untersuchen. Und es wurden ungefähr 1 Mio. Dollar gespendet!

Eine schlechte Challenge ist z.B. die „Devious licks“. Dabei geht es darum, Schuleigentum zu stehlen oder zu beschädigen. Die Challenge wurde in den USA gestartet, aber in vielen anderen Ländern wurde teilgenommen, auch in Deutschland. Damit Pranks und Challenges nicht außer Kontrolle geraten, gibt es folgende sieben Regeln, die die Mitarbeiterin der Stadtbücherei erklärt hat:

1. Besser Freunde als Fremde pranken

2. Pranks immer sofort auflösen

3. Nur erschrecken, nicht ängstigen

4. Moralische Grenzen einhalten

5. ALLE Beteiligten müssen es lustig finden

6. Datenschutz einhalten

7. Keine Schäden verursachen

 

Tipps für richtiges Gaming

Videospiele machen Spaß, doch viele Eltern finden sie doof! Es gibt viele Nachteile, z.B. die Tatsache, dass man süchtig werden kann, zu viel Zeit mit zocken verbringt und seine Freunde weniger trifft. Doch Vorteile gibt es auch. Man kann zusammen spielen, ist frei, kann kreativ und glücklich sein und vor allem: Die Spiele lenken ab.

Es gibt beim Spielen zwei Regeln, die man einhalten sollte:

1. Nicht direkt nach dem Lernen spielen, sondern erst 20-25 min später

2. Nicht vor dem Schlafengehen spielen, das pusht auf und dann kann man nicht einschlafen

Das waren die wesentlichen Inhalte des Workshops, die ich euch hier versucht habe, in Kurzform zusammenzufassen.
Ich hoffe, ihr habt etwas dazugelernt!